Gesetzliche Regelungen notwendig - in Niedersachsen geht die Frauenpolitik baden!

  • Veröffentlicht am: 9. März 2004 - 7:43

Zum internationalen Frauentag erklärt der Kreisverband Hannover-Land von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ...

In den Führungsetagen deutscher Unternehmen sind weibliche Führungskräfte nach wie vor eine Rarität: Trotz hervorragender Qualifikationen besetzen Frauen nur 8 Prozent der Positionen im Top-Management. Beim Anteil von Frauen in Führungspositionen bildet Deutschland das Schlusslicht in Europa. Weniger als zwei Prozent aller Unternehmen in Deutschland haben Frauenförderprogramme eingerichtet.

"Die derzeitige Diskussion der CDU in Niedersachsen um die Abschaffung der hauptamtlich bestellten Frauenbeauftragten ist ein frauenpolitischer Offenbarungseid und nicht hinzunehmen", meint die Vorstandssprecherin der Grünen im Kreisverband Hannover-Land und Mitglied im Gleichstellungsausschuss der Region Hannover , Angelika Schwarzer-Riemer, (48).

Die Verwirklichung der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen hat in Deutschland Verfassungsrang. Auch nach über 50 Jahren Grundgesetzauftrag klafft eine tiefe Gerechtigkeitslücke zwischen den Geschlechtern. Noch immer erhalten viele Frauen für gleichwertige Arbeit einen deutlich geringeren Lohn als Männer, sind Frauen in wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Spitzenpositionen weit unterrepräsentiert. Auch sind Frauen von sexualisierter Gewalt bedroht und betroffen und noch immer gilt Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Frauenproblem

Es ist erwiesen, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen in allen Wirtschaftsbereichen ein Gewinn für alle ist: ökonomisch und gesellschaftlich. Das Potenzial der Frauen zu vernachlässigen kann sich eine Volkswirtschaft, die als wesentliche Grundlage das Wissen und die Ideen ihrer Beschäftigten hat, nicht leisten. Ein Umdenken in diese Richtung findet aber nur zögerlich statt.

Die erst kürzlich vorgelegte Bilanz der Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft hat es deutlich gemacht: der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wurde noch nicht wirksam begegnet.

Deshalb halten wir gesetzliche Regelungen für notwendig. Dabei wird es jetzt vor allem auf die zügige Umsetzung der EU-Richtlinie gegen jegliche Form der Diskriminierung und zur Verwirklichung der Gleichberechtigung ankommen.

Jede Maßnahme, die Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voran bringt ist wichtig. Nur mit den Frauen kann die notwendige Modernisierung unserer Gesellschaft gelingen.