Grüne: Staat in die Pflicht nehmen - Frauenhäuser sichern

  • Veröffentlicht am: 6. März 2008 - 14:24

Astrid Rothe-Beinlich und Brigitte Deyda: Gewalt gegen Frauen geht alle an!

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern zum diesjährigen Frauentag am 8. März, die bedarfsgerechte Finanzie-rung von Hilfesystemen für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder zur staatlichen Pflichtaufgabe zu machen.

Dazu erklären Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin im Bundesvorstand, und Brigitte Deyda, Vorsitzende des Regionsverbands Hannover:

"Gewalt gegen Frauen ist für erschreckend viele Frauen und oft auch deren Kinder brutale all-tägliche Realität. 37 % aller Frauen werden mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher Gewalt. Jede siebte Frau hat seit ihrem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt in strafrechtlich relevan-ter Form erleiden müssen, jede vierte Frau ist Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt.

Diese erschreckenden Zahlen beweisen, dass Gewalt gegen Frauen uns alle angeht und die ge-samte Gesellschaft verletzt. Wir sagen ganz deutlich: wer hier weiter schweigt, macht sich mit-schuldig - Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt. Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung.

Umso wichtiger ist es, dass die Arbeit der Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Frauen-netzwerke, die oftmals die letzte und einzige Anlaufstelle für Betroffene sind, dauerhaft und jen-seits von Haushaltsproblemen sichergestellt wird.

Am Frauentag werben wir für den Erhalt und finanziellen Bestand der Frauenhäuser und Bera-tungsstellen. Der Staat muss in die Pflicht genommen werden. Wir Grüne fordern die Landesre-gierung auf, die Ausstattung dieser für Frauen oft überlebenswichtigen Einrichtungen als staatli-che Pflichtaufgabe in der Landesverfassung gesetzlich zu verankern. Schutz vor Gewalt darf nicht abhängig von der Haushaltslage oder einer bestimmten Regierungskonstellation sein."