Wir durften uns am 6. Februar über einen besonderen Gast freuen: Außenministerin Annalena Baerbock sprach bei unserem Wahlkampfhöhepunkt vor 1.500 Menschen über die zentralen politischen Herausforderungen im Wahlkampf. Für Annalena war der Besuch eine Rückkehr an einen wichtigen Ort ihres Lebens – nicht nur ist Hannover ihre Geburtsstadt, sondern hier wurde sie 2018 in der Eilenriedehalle zur Parteivorsitzenden gewählt.
Den Auftakt zur Veranstaltung machten Belit Onay und unsere vier Direktkandidierenden Swantje Michaelsen, Timon Dzienus, Jessica Peine und Dr. Michael Steinke, die das Publikum einstimmten – für mehr Solidarität, für mehr soziale Sicherheit, für eine starke Demokratie und für die Verkehrswende.
Foto: Lukas Gruenke
Hannover als Vorbild für eine nachhaltige Zukunft
In ihrer fast einstündigen freien Rede würdigte Annalena unsere Stadt für unseren schnellen und engagierten Einsatz während der Ukraine-Krise, insbesondere bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen. Sie lobte zudem den Kurs Hannovers unter Belit, der die Verkehrswende sowie den Kohleausstieg konsequent vorantreibe. Europaweit seien Städte auf diesem nachhaltigen Weg.
Klare Forderungen für Klimaschutz und Bildung
Annalena Baerbock machte in ihrer Rede deutlich, dass zentrale politische Herausforderungen wie Bildungsgerechtigkeit, Migration und Klimaschutz entschlossenes Handeln erfordern. Nur durch gemeinsames Engagement und mutige Entscheidungen kann eine lebenswerte Zukunft für alle gestaltet werden. Besonders ihre Forderung, dass der Föderalismus keine Ausrede mehr für unzureichende Bildungspolitik sein dürfe, stieß auf große Zustimmung.
Demokratie unter Druck: Mahnende Worte gegen Rechtspopulismus
Ein zentrales Thema ihrer Rede war die wachsende Bedrohung der Demokratie durch den erstarkenden Rechtspopulismus. Annalena kritisierte scharf die Politik der Union in der Migrationsdebatte und warnte eindringlich: „Brandmauern stürzen nicht ein, sie zerbröckeln durch einzelne Löcher.“ Sie betonte, dass Ängste in der Bevölkerung ernst genommen werden müssten – beispielsweise die Sorge vor Extremismus –, doch verantwortungsvolle Politik verlange Differenzierung: Straftäter und Extremisten müssten konsequent verfolgt werden, während Schutzsuchenden weiterhin ein sicherer Hafen geboten werde. Sie rief die Anwesenden auf, aktiv für die Demokratie einzutreten, denn „Demokratie ist kein Zuschauersport.“
Feministische Außenpolitik: Klare Positionierung im Nahostkonflikt
Auch zur Lage im Nahen Osten nahm Annalena Stellung. Sie beschrieb das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza als unerträglich, verwies aber zugleich auf die fortwährenden Angriffe der Hamas auf Israel und die noch immer gefangen gehaltenen Geiseln. „Feministische Außenpolitik bedeutet, sich nicht einseitig zu positionieren“, betonte sie.
Fotos: Lukas Gruenke