Dresden 2010 - Geschichtsrevisionismus entgegentreten!

  • Veröffentlicht am: 11. Januar 2010 - 14:16

Informationsveranstaltung (03.02., 19:00 Uhr Faust-Warenannahme) und Busfahrt (13.02.) zum geplanten Naziaufmarsch in Dresden

Auch in diesem Jahr wollen am 13. Februar Nazis durch Dresden marschieren. Sie geben vor, am Jahrestag der alliierten Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg den deutschen Opfern zu gedenken. Dabei wird wie in den letzten Jahren der Mythos Dresden von den Nazis benutzt, um durch Parolen wie "Bombenholocaust" und "alliierter Bombenterror" im so genannten "Trauermarsch" die Shoa und die deutsche Kriegsschuld zu relativieren, die Verbrechen des Nazi-Regimes zu leugnen und das mörderische Nazi-Deutschland als Opfer des Zweiten Weltkrieges darzustellen. Dieser Naziaufmarsch ist der größte seiner Art in Europa und hat eine mobilisierende Wirkung weit über Dresden hinaus. Er dient nicht nur der Vernetzung, der Ideologiebildung und Festigung der nationalsozialistischen und der rechtsextremen Identität, sondern hat auch die politische Funktion, über das Element der Trauer rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft zu verfestigen.


Unweigerlich ist klar: Dresden und auch kein anderer Ort darf für die Verdrehung der Geschichte und für die Relativierung der Shoa durch faschistische Propaganda benutzt werden. Die Bombardierung deutscher Städte durch die Alliierten war Folge nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und des deutschen Vernichtungskrieges. Die TäterInnen-Opfer-Verkehrung und der Geschichtsrevisionismus muss auf entschlossenen Widerstand stoßen. Diese rechtsextreme Propaganda kann nur gestoppt werden, wenn eine die gesamte Gesellschaft durchdringende, offene Auseinandersetzung über die zu Grunde liegenden Ideologien stattfindet, wenn der Opfermythos aufgebrochen wird und wenn wir uns gemeinsam und erfolgreich den Nazis auf der Straße in den Weg stellen!


Informationsveranstaltung

Zu diesem Zweck veranstaltet der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler im Vorfeld des diesjährigen Naziaufmarsches in Dresden eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema.

Datum: Mittwoch, den 3.2.2010

Zeit: 19-21.00 Uhr

Ort: Faust Warenannahme, Zur Bettfedernfabrik 3,

30451 Hannover-Linden

Unter der Moderation von Sven-Christian Kindler diskutieren:

Monika Lazar (grüne Bundestagsabgeordnete aus Sachsen, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus)

André Aden (Journalist, Recherche Nord)

In der für das Publikum offenen Podiumsdiskussion soll aus ExpertInnensicht herausgestellt werden, welche Bedeutung Dresden für die rechtsextreme Szene in Europa hat. Aus den Erfahrungen, besonders aus dem letzten Jahr, in welchem 7.000 Nazis weitestgehend ungehindert durch Dresden marschieren konnten, werden außerdem Lehren und mögliche Strategien für 2010 diskutiert. Außerdem soll erörtert werden, welche Gegenbündnisse und Programme in Dresden gegen Rechtsextremismus bisher gegründet wurden, wie sich der politische Widerstand von der anfänglichen Ignoranz bis heute entwickelte und welche Möglichkeiten bestehen, Europas größten Naziaufmarsch in diesem Jahr erfolgreich zu verhindern.

Hinweis:

Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Teilnahme an der Veranstaltung ausgeschlossen.

Bus nach Dresden:

Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler organisiert außerdem am 13.2.2010 auch einen Bus von Hannover nach Dresden, um den Nazis im Rahmen einer bundesweiten Gegendemonstration entschlossen entgegen zu treten.

Abfahrt: am 13.2.2010 früh morgens in Hannover

Rückfahrt: am 13.2. 2010 abends

Preis: 15€ ermäßigt, 25 € normal und 35 € Soli

Bei Interesse mitzufahren, schreibt eine Mail an: mailto:sven-christian.kindler@wk.bundestag.de [Sven Christian Kindler]

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